Sparringspartner für Chefärzte*: Reflexion, Impulse und neue Perspektiven

Chefärztinnen und Chefärzte treffen täglich weitreichende Entscheidungen unter hohem Druck und oft ohne echten Partner auf Augenhöhe.

12.08.2025  •  7 Minuten lesen

Zwei Ärzte in weißen Kitteln mit Stethoskopen stehen in einem Flur, halten medizinische Unterlagen in der Hand und sprechen miteinander.

Inhaltsver­zeichnis

Diana Runge

diana runge leadership coaching avatar

In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie Sparring einen vertraulichen Raum zur Selbstreflexion schafft, Herausforderungen machbar werden und neue Lösungswege entstehen.

Was ist ein Sparringspartner?

Ein Sparringspartner ist jemand, der Ihnen auf Augenhöhe begegnet, um Ihre Gedanken, Strategien und Entscheidungen zu reflektieren. 

Ursprünglich stammt der Begriff aus dem Boxsport: Der Sparringspartner hilft dem Athleten, sich unter realistischen Bedingungen zu testen. Ohne Wettkampf, dafür mit realistischem Widerstand.

Heute findet Sparring auch in der ärztlichen Leitung Anwendung.

Im Unterschied zum

  • Berater, der externes Fachwissen und bewährte Verfahren anwendet
  • Coach, der methodisch begleitet für eigene Ressourcen- und Lösungsfindung 
  • Mentor, der aus Erfahrung lehrt

bietet ein Sparringspartner einen offenen, kritischen Austausch. Der Fokus liegt auf Reflexion und Weiterentwicklung.

Wichtig dabei ist, dass er Ihre besondere Lage versteht.

Zwischen Klinikalltag, wirtschaftlichem Spagat und hohen eigenen Ansprüchen steht er an der Seite von Chefärzten, um Führungswirksamkeit, innere Stärke und gestalterische Freiheit zu stärken. 

Sparring bedeutet: ehrliches Feedback, gezielte Fragen und konstruktives Reiben, ohne Belehrung. Klare Gespräche auf Augenhöhe unterstützen Sie darin, Ihre Stärken gezielt zu entwickeln. Ein Sparringspartner versteht, fordert und stärkt Sie, ohne eigene Interessen zu verfolgen.

Welchen Nutzen hat ein Sparringspartner für Chefärzte?

Ein Sparringspartner bietet Chefärztinnen und Chefärzten genau das, was sie im Klinikalltag dringend brauchen:

Eine Frau in medizinischer Kleidung hält einen Vortrag vor Kollegen und zeigt auf ein Flipchart mit einem deutschen Text über Führungslösungen im Gesundheitswesen. Vier sitzende Personen hören aufmerksam zu.

Mehrwert

Eine vierteilige Infografik in deutscher Sprache zum Thema Führung: Perspektivenwechsel, vertraulicher Austausch, Stärkung der Führungsrolle und persönliches Wachstum, jeweils mit einem zugehörigen Symbol und beschreibendem Text.

Persönlich erlebtes Fallbeispiel: Frau Dr. Z. – vom inneren Druck zur klaren Entscheidung

Frau Dr. Z. war frustriert, denn ihre Rolle als Chefärztin erfüllte sie nicht mehr. Die Strukturen in ihrer Klinik lähmten und stressten sie. Am liebsten hätte sie alles hingeworfen. Doch der Gedanke an Sicherheit, Verpflichtungen und die Angst vor dem Ungewissen hielten sie zurück.

Fünf medizinische Fachkräfte in medizinischer Kleidung sitzen und stehen um einen Tisch in einem Büro, besprechen Dokumente und lächeln während einer Teambesprechung.

In unserem Sparring bekam sie erstmals den Raum, die wahren Gründe für Ihr Zögern und Ihre Unzufriedenheit zu äußern. Statt nur dem Impuls “Schnell weg hier!” zu folgen, erkannte sie, was ihr wirklich wichtig war. Sie wollte ein Umfeld, das ihr Entwicklung ermöglicht, ein Team, das zu ihr passt und eine Aufgabe, die sie inspirierte und wieder neu forderte.

Vier Monate später bekam sie, was sie sich wünschte und trat eine neue Position an. Zwei Jahre später erzählte sie mir: „Unser gemeinsames Sparring war eine der besten Entscheidungen in meinem Beruf. Es war bewusst gewählt und genau passend.“ Sparring half ihr, nicht nur in der Klinik zu bleiben, sondern ihren beruflichen Weg zu gehen.

Themen und Methodik im Sparring

Sparring für Chefärztinnen und Chefärzte: Was Sie erwartet

Als Chefärztin, Chefarzt oder erfahrene Führungskraft stehen Sie täglich vor komplexen Herausforderungen. Im Sparring erhalten Sie einen Gesprächspartner, der Ihre Rolle versteht und Ihnen hilft, schneller Klarheit zu gewinnen und wirksame Lösungen zu finden.

Typische Fragestellungen im Sparring

  • Wie gehe ich mit den Herausforderungen der modernen Technik um? 

Digitale Transformation und eHealth-Anforderungen, die elektronische Patientenakte, Telematik-Infrastruktur, E-Rezept: Digitalisierung bringt Chancen, aber auch massive technische und organisatorische Herausforderungen.

  • Wie gehe ich mit chefärztlichen Kollegen um, die sich offensichtlich quer stellen, aber wir trotzdem gemeinsam agieren müssen?

Konkurrenz um knappe Ressourcen oder fest eingefahrene Standpunkte führen leicht zu Reibungen. Die Fachbereiche haben oft unterschiedliche Interessen und Zielvorgaben. Dazu kommen persönliche Egos, unklare Absprachen oder fehlende Führungskultur auf Leitungsebene. Das birgt ein großes Risiko für Konflikte mit chefärztlichen Kollegen. 

  • Wie führe ich mein Team durch schwierige Situationen? 

Gesundheitspolitische Reformen, Krankenhausreform, organisatorische Zusammenlegungen, Budgetierung und Finanzierung in meiner Klinik: ständige Änderungen schaffen Unsicherheit und Planungsdruck.

  • Wie schaffe ich es, gleichzeitig wirtschaftlich und menschlich zu agieren?

Wirtschaftliche Zielvorgaben, Fallzahlen, DRG-System: Ökonomisierung und Leistungsdruck nehmen zu, Medizinische Versorgung muss zunehmend betriebswirtschaftlichen Anforderungen genügen.

  • Wie schaffe ich es, ein Arbeitsumfeld zu gestalten, in dem mein Team gerne bleibt? Und sogar neue, qualifizierte Ärztinnen und Ärzte gerne anfangen?

Fachkräftemangel und Personalknappheit bei ärztlichem Nachwuchs, in der Pflege, bei OP-Teams: fehlende Fachkräfte verschärfen Arbeitsverdichtung und Überlastung in Klinik und Praxis.

  • Wie motiviere ich mein Team weiterhin, wenn ich selbst nicht mehr daran glaube, „sinnvoll“ zu arbeiten?

Wachsende Bürokratie, immer mehr Verwaltungsaufwand, gesetzliche Vorgaben und Dokumentationspflichten belasten den ärztlichen Alltag und rauben Zeit für Patienten. Überstunden nehmen zu, die Gefahr von Erschöpfung steigt.

  • Wie sensibilisiere ich die Mitarbeiter im Umgang mit der höheren Erwartungshaltung von Patienten?

Patienten fordern Transparenz, Mitbestimmung und Servicequalität bei gleichbleibenden Ressourcen und steigendem Zeitdruck.

Die Methodik von Diana Runge als Sparringspartner

Mit mir als Sparringspartner führen wir strukturierte Gespräche, klären offene Fragen, denken und handeln zusammen in Lösungen: professionell, diskret und zielgerichtet.

Ich stelle Reflexionsfragen, die zum Kern führen und bei Ihnen Klarheit schaffen. 

Ich gebe Ihnen praxisnahe Impulse, die Sie direkt umsetzen können.

Das gewinnen Sie: Sie treffen Entscheidungen einfacher, lösen Konflikte souveräner und bleiben in Ihrer Führungsrolle stark und handlungsfähig, auch unter Druck. Sparring ist Ihr Reflexionsraum für mehr Klarheit, Sicherheit und Führungsstärke.

Ablauf:

  1. Kostenfreies Erstgespräch: Kennenlernen, Anliegen klären, Erwartungen abgleichen
  2. Startphase: Erste Sparringsgespräche zu aktuellen Themen
  3. Begleitung nach Maß: Regelmäßige Reflexion, sowie akute Unterstützung bei Bedarf, flexibel und individuell
Infografik zum Sparringsprozess: Typische Themen, Methoden und vier Schritte - Erstgespräch, Zieldefinition, Umsetzung und laufende Betreuung - werden mit Symbolen und Text dargestellt.

Warum Sparring für Chefärztinnen und Chefärzte in der Klinik besonders wertvoll ist

Viele Chefärztinnen und Chefärzte fühlen sich getrieben. Sie sehnen sich danach, den Überblick und die Kontrolle zu behalten bzw. zu erlangen. Sie möchten komplexe Situationen mit Klarheit meistern und ihre Verantwortung nicht (mehr) als Last, sondern als gestaltbare Aufgabe erleben. Sie wollen nicht Spielball äußerer Umstände sein, sondern ihrer Verantwortung gerecht werden: aktiv steuern, selbstbestimmt entscheiden und wirksam gestalten.

Und doch stehen Sie täglich zwischen Klinikleitung, Ihrem Team und den Erwartungen von Patienten, Verwaltung und Trägern. Dieser Spagat macht Führung im Krankenhaus besonders komplex. 

Genau hier kommt Sparring zum Einsatz und bietet Ihnen:

  • Diskretion

Sparring bietet Ihnen einen geschützten Raum, in dem Sie heikle Themen, Konflikte oder persönliche Fragen offen ansprechen können. Ohne Risiko, ohne Folgen für das berufliche Umfeld oder Ihre Karriere zu erwarten.

  • Neutralität

Ihr Sparringspartner steht außerhalb der Klinikstrukturen. Er verfolgt keine eigenen Interessen und spielt keine Rolle in internen Machtgefügen. Das gibt Ihnen die Sicherheit, ehrliches Feedback und unabhängige Impulse zu bekommen.

  • Sicherer Reflexionsraum

Im Alltag fehlt oft der Ort, um sensible Themen, Unsicherheiten oder schwierige Entscheidungen offen zu besprechen. Sparring schafft genau diesen Raum: neutral, vertraulich, lösungsorientiert.

Ein männlicher Arzt im weißen Kittel und mit Stethoskop steht lächelnd mit verschränkten Armen neben einer Liste, die die Vorteile des Sparrings für Chefärzte in deutscher Sprache beschreibt.

Typische Sparring-Szenarien – zwei Beispiele aus der Praxis

Praxisfall Nr. 1: Zentrumsspital mit 680 Betten

Dr. K., Chefarzt einer großen chirurgischen Klinik, stand im Konflikt zwischen Klinikleitung und seinem Team. Sein Auftrag war es, die Patientenzahlen um 20 % zu steigern, bei bestehendem Personalmangel und einem OP-Bereich, der ohnehin schon am Anschlag lief. Auch sein Team arbeitete bereits am Limit.

Dr. K. fühlte sich ohnmächtig und äußeren Zwängen ausgeliefert. Der permanente Druck von oben und die Sorge um sein erschöpftes Team machten ihm zu schaffen. Hinzu kamen kritische Rückmeldungen von Patienten, denn die Aufmerksamkeit seiner Ärztinnen und Ärzte ließ spürbar nach. Dr. K.s größte Sorge war, dass unter dem wirtschaftlichen Druck nicht nur die Teamkultur, sondern auch die Versorgungsqualität und das Vertrauen der Patienten ernsthaft Schaden nehmen könnten.

Er schwankte zwischen Ärger, Hilflosigkeit und dem lähmenden Gefühl, es weder der Klinikleitung noch seinem Team und schon gar nicht den Patienten recht machen zu können. Eine Steigerung der Patientenzahlen schien unvorstellbar.

Im Sparring reflektierten wir gemeinsam seine Rolle mit Fragen wie: 

  • Wie kann er gegenüber der Klinikleitung deutliche Grenzen setzen? 
  • Wodurch kann er gleichzeitig sein Team stärken? 

Im Sparring-Termin bereitete er sich dann auf eine kritische Besprechung vor. Er kannte seinen Verhandlungsspielraum, sein Limit und konnte realistische Ziele vereinbaren. Am Ende gewann er Respekt auf beiden Seiten.

Praxisfall Nr. 2: Kreiskrankenhaus mit 350 Betten

In einem “Auftrag von oben” sollt Dr. M., Chefärztin einer Inneren Abteilung, zwei Standorte organisatorisch zusammenführen. Für Sie bedeutete das, unterschiedliche Teams zusammenzuführen, gewachsene Strukturen aufzubrechen und räumliche Distanz zu überwinden. 

Die Stimmung war angespannt und die Zusammenarbeit stockte. Auch Dr. M. war angespannt, denn der Veränderungsauftrag erschien ihr wie ein Fass ohne Boden. Sie fürchtete, zwischen den Teams und der Klinikleitung aufgerieben zu werden.

Im Sparring erarbeitete sie einen klaren Fahrplan mit Fragen, wie: 

  • Welche Gespräche braucht es? 
  • Wie kommuniziert sie Veränderung, ohne Widerstand zu provozieren? 

Im Endergebnis konnte sie schließlich beide Teams innerhalb von 10 Wochen in eine gemeinsame Richtung führen.

Eine Ärztin im weißen Kittel steht mit verschränkten Armen neben einem deutschen Zitat über die Bedeutung von Unterstützung und Herausforderungen durch einen vertrauten Partner.
Ein lächelnder männlicher Arzt im weißen Kittel mit Stethoskop steht mit verschränkten Armen neben einem deutschen Zitat über Stärke und Selbstreflexion auf einem hellblauen Hintergrund.
Eine Frau in einem weißen Arztkittel mit Stethoskop steht lächelnd neben einem deutschen Text, in dem es darum geht, von den Fragen und dem Perspektivwechsel eines Sparringspartners zu profitieren.

Ist Sparring für Sie sinnvoll?

Was beide Fälle zeigen:  Sparring hilft Chefärztinnen und Chefärzten, komplexe Situationen zu ordnen, innere Klarheit zu gewinnen und ihre Führungsrolle aktiv zu gestalten. Bevor andere es für sie tun.

Mit der folgenden Checkliste können Sie prüfen, ob Sparring für Sie sinnvoll ist. Sie hilft Ihnen, Ihre aktuellen Herausforderungen als Chefärztin & Chefarzt zu erkennen und Ihre Motivation für ein Sparring bewusst zu machen – für mehr Führungssicherheit & Wirksamkeit.

FAQs

Was genau unterscheidet Sparring von Coaching?

Gemeinsamkeiten zwischen Sparring & Coaching: 

Beide fördern Reflexion und persönliche Weiterentwicklung, schaffen einen geschützten Raum für Gespräche und arbeiten mit Fragen, Feedback und Impulsen.

Unterschiede zwischen Sparring & Coaching:

Sparring Coaching
Der Sparring-Partner bringt seine eigenen Perspektiven mit ein und diskutiert aktiv mit.  Ein Coach bleibt meist neutral und führt durch den Prozess.
Das Sparring fokussiert sich auf aktuelle Führungsfragen und auf eine schnelle Reflexion. Coaching dient oft langfristigen Entwicklungszielen.

Hilft mir Sparring auch bei akuten Konflikten oder nur zur persönlichen Entwicklung?

Sparring hilft in beiden Fällen. Das macht es so wirkungsvoll. 

Bei akuten Konflikten unterstützt Sparring Sie dabei, Situationen schnell zu durchleuchten: Ihre Hindernisse, Einstellungen und Ziele zu klären, und Gesprächsstrategien zu entwickeln. Sie gehen gestärkt, innerlich ruhig und gut vorbereitet in schwierige Gespräche.

Zur persönlichen Entwicklung ist Sparring der Raum, um Ihr Führungsverhalten, Ihre Wirkung und Ihre Entscheidungsfähigkeit langfristig zu reflektieren und gezielt zu stärken.

Aus Sicht der Klinikleitung: Wie ist sichergestellt, dass Sparring die Interessen der Klinik unterstützt und nicht im Widerspruch zu ihren Zielen steht?

Sparring stärkt genau die Menschen, die Ihre Klinik führen und prägen. Es hilft Chefärztinnen und Chefärzten, schwierige Situationen souverän zu meistern, Entscheidungen bewusst zu treffen und Teamkonflikte aktiv zu steuern. Es bewirkt stärkere Führung, bessere Zusammenarbeit und klare Verantwortung. Für eine Klinik, die stabil durch Veränderungen geht.

Das bedeutet für Sie: 

  • Weniger Fluktuation im Ärzteteam, was Kosten spart und Know-how erhält.
  • Besserer Case-Mix-Index und höhere Leistungserlöse
  • Klarere Führungsentscheidungen und effizientere Prozesse wirken sich positiv auf Behandlungsqualität und Erlösstruktur aus.
  • Stabile Patientenzahlen und verbesserte Patientenzufriedenheit für den Geschäftsführer

Diana Runge

Leadership-Expertin und Online-Coach für Chefärztinnen & Chefärzte

diana runge leadership coaching avatar

Zum Strategie-Gespräch anmelden

Zum Strategie-Gespräch anmelden
In diesem ersten, kostenlosen Strategie-Gespräch erhalten Sie schon erste Ideen, wie Sie Ihre Ziele leichter und schneller erreichen können.
Jetzt anmelden!

Hinweis: Sie erhalten von mir eine Bestätigungs-Email und im nächsten Schritt finden wir einen für Sie passenden Termin.

Kontakt

Das könnte Sie auch interessieren